Der Maler- und Ausbaubetrieb Berger hat seit April einen neuen Firmenleiter: Denis Kainka, 32 Jahre alt, führt nun das Unternehmen mit 52 Mitarbeitern. Er übernimmt die Leitung von Peter Berger, der den Betrieb vor neun Jahren mit nur vier Mitarbeitern gegründet hat. Dieser Wechsel wurde nicht überstürzt, sondern sorgfältig vorbereitet.
Vorbereitung und Übergabe
„Viele warten zu lange damit, die Verantwortung abzugeben“, bemerkt Peter Berger. Um die Zukunft seines Unternehmens zu sichern, hat er sich entschieden, rechtzeitig zu handeln: „Ein Betrieb ist ohne guten Chef nichts wert.“ Vor zwei Jahren begann Peter Berger die Verhandlungen mit Denis Kainka, einem langjährigen Mitarbeiter. „Ich musste ein bisschen um ihn kämpfen“, erzählt Berger, da Kainka damals verschiedene berufliche Optionen in Betracht zog. Schließlich entschied sich Kainka für die Übernahme. Von diesem Moment an bezog Berger ihn in alle wichtigen Entscheidungen ein.
Gemeinsame Unternehmensphilosophie und Traditionen
„Man muss bereit sein loszulassen“, sagt der 61-Jährige, der es gewohnt war, die Zügel allein in der Hand zu halten. Trotz des Generationsunterschieds sind sich der „alte“ und der neue Chef in der Unternehmensphilosophie einig. Beide legen großen Wert darauf, traditionelle Werte mit innovativen Ansätzen zu verbinden, um das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Denis Kainka ist es besonders wichtig, die Werte des Unternehmens zu bewahren und das familiäre Umfeld, das von gegenseitiger Wertschätzung und Solidarität geprägt ist, fortzuführen. Traditionen wie das Sommerfest und die Weihnachtsfeier gehören zum festen Jahresablauf. Aus- und Weiterbildung sind zentrale Themen im Unternehmen, das derzeit 52 Mitarbeiter beschäftigt, darunter acht Auszubildende.
Herausforderung und Unterstützung
Denis Kainka ist sich bewusst, dass es eine Herausforderung ist, plötzlich Vorgesetzter der ehemaligen Kollegen zu sein. „Man muss immer eine Extrameile gehen, um sich den Respekt der anderen zu verdienen“, betont Kainka. Er legt großen Wert darauf, stets dort präsent zu sein, wo seine Expertise gefragt ist. Kainka beherrscht sein Handwerk von Grund auf. Dies wurde ihm vom Vater Alfred und Großvater Rajmund, die beide gelernte Maler sind, in die Wiege gelegt. Peter Berger bleibt dem Unternehmen weiterhin verbunden und steht den langjährigen Kunden als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei Entscheidungen unterstützt er Denis Kainka beratend. In seiner Funktion als Regionalleiter bei der HPM, einer Handwerksgruppe mit bundesweit mehr als 150 Betrieben, bleibt er weiterhin aktiv.
Optimistisch in die Zukunft
Die Herausforderung des Fach- und Führungskräftemangels begegnet Peter Berger häufig. Doch er bleibt optimistisch: „Betriebe mit zufriedenen Mitarbeitern, die sich für ihr Handwerk begeistern und stolz auf ihre Arbeit sind, finden weiterhin gute Mitarbeiter.“